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8. Oktober 2006, 00:00 Festivals

2. Zurich Filmfestival

Diana Pavlicek - An der glamourösen Closing Night im Kaufleuten wurden die „Goldenen Augen“ an junge Filmemacher verliehen. Stephen Frears erhielt ein „Goldenes Auge“ für sein Lebenswerk.An der gestrigen Closing Night des zweiten Zurich Filmfestivals im Zürcher Kaufleuten wurden die dr...

An der glamourösen Closing Night im Kaufleuten wurden die „Goldenen Augen“ an junge Filmemacher verliehen. Stephen Frears erhielt ein „Goldenes Auge“ für sein Lebenswerk.

An der gestrigen Closing Night des zweiten Zurich Filmfestivals im Zürcher Kaufleuten wurden die drei „Goldenen Augen“ in den drei Hauptkategorien – Bester Debüt-Spielfilm, Bester Nachwuchs-Spielfilm und Bester Nachwuchs-Dokumentarfilm – verliehen.

Die glanzvolle Gala war um einiges grösser und luxuriöser als die des letzten Jahres. Die Lokalprominenz, die bei der Eröffnung noch über den roten Teppich stolzierte, machte nun – abgesehen von Jürg Marquard – den internationalen Stars den Platz frei.

Sky Du Mont mit Begleitung © Ch. Bechtiger

Anke Engelke führte durch die Preisverleihung, die ganz im Stil der Oscar-Verleihung konzipiert war.

Anke Engelke © Ch. Bechtiger

Obwohl ihre Art für diesen Anlass stellenweise etwas zu salopp war, so schienen sich die geladenen Gäste zu amüsieren.

Die internationale Jury unter dem Vorsitz von Edward R. Pressman hatte es oft nicht leicht, doch sie konnten sich einigen.

Die Jury © Ch. Bechtiger

Die Gewinner sind:

In der Kategorie Bester Nachwuchsspielfilm geht das „Goldene Auge“ an Omaret Yacoubian/The Yacoubian Building von Marwan Hamed, Ägypten. John Cameron Mitchell aus den USA konnte mit seinem Film Shortbus die Jury für sich gewinnen und erhielt dafür das “Goldene Auge“ in der Sparte Bester Nachwuchs-Spielfilm. Der innovative und spezielle Ansatz die Geschichte des Kommunismus’ zu sehen und filmisch darzustellen, verhalf Ben Lewis mit seinem Film Hammer & Tickle zum „Goldnen Auge“ für den Besten Nachwuchs-Dokumentarfilm. Filip Peeters erhielt für seine schauspielerische Leistung im Film De Hel van Tanger den Special Acting Award. Das Preisgeld beträgt in jeder Kategorie 10.000 Schweizer Franken sowie jeweils 50.000 Franken für Promotionsmassnahmen.

Übergeben wurden die “Goldenen Augen“ von international renommierten Schauspielern wie Jessica Schwarz, Sky Du Mont, und Stefan Gubser.

Stefan Gubser © Ch. Bechtiger

Schauspieler Thomas Kretschmann – bekannt als Captain Englehorn aus King Kong – übergab den Publikumspreis, eine wertvolle Uhr von Carl F. Bucherer, an Matt Ruskin und Scott K. Rosenberg für ihren Dokumentarfilm The Hip Hop Project. Diese Wahl erstaunt. Die Hip Hop Fan Gruppe scheint sich gut mit Abstimmungszetteln eingedeckt zu haben.

Neben den Wettbewerbsfilmen und den digitalen Kunstwerken im Rahmen des one_dot_zero bot das Zurich Filmfestival ein reichhaltiges Zusatzprogramm. Jeweils über Mittag fanden im Theater am Neumarkt die Zurich Talks statt. Mit Vertretern aus der jeweiligen Sparte wurde über Themen wie „Entertainment Marketing“, „Filmfinanzierung in der Schweiz und im Ausland“ und über „Soundtrack und Score“ diskutiert. An dieser Stelle besonders erwähnenswert ist die Zurich Master Class die dieses Jahr zum ersten mal stattgefunden hat und von Christine Dorn geleitet wurde. Dreissig ausgewählte, junge Filmemacher hatten während zwei Tagen die Möglichkeit sich auf einer professionellen Ebene mit international erfolgreichen Profis aus der Filmbranche zu unterhalten. Im Stil eines Werkstattgesprächs erzählten Jan Harlan – Produzent aller Stanley Kubrick Filme, Christian Frei – Dokumentarfilmregisseur von War Photographer und The Giant Buddhas und Stephen Frears, der am Abend als Ehrengast empfangen wurde, über ihre Arbeit und Erfahrungen aus dem Filmbusiness.

Stephen Frears © Ch. Bechtiger

Ein rundum stimmiges und gut organisiertes Festival beschliesst heute Sonntag mit den preisgekrönten Filmen sein zweites Festivalsjahr und kann bestimmt einige Skeptiker auf seine Seite ziehen. Die Besucherzahl hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt: über 18.000 Gäste konnten die beiden Kinos Frosch und Academy verzeichnen. Möge ihm daher ein ebenso erfolgreiches Drittes bevorstehen!

Das Kinopublikum kann sich in der Zwischenzeit darin üben, sich wie ein ehrenvolles Filmfestivalspublikum zu verhalten und nicht dauernd ungezogen während des Films zu reden oder mit Popcorntüten herumzurascheln...

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