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11. September 2007, 00:00 Movie

The Bubble

Joel Bedetti - In seinem eindrücklichen neuesten Film zeigt Regisseur Eytan Fox, wie junge Israelis den zu zu verdrängen versuchen – und umso härter von ihm eingeholt werden. Israelisch-palästinensisches Liebespaar: Ashraf und NoamTel Aviv, die Seifenblase. Einer der wenigen Orte in Israe...

In seinem eindrücklichen neuesten Film zeigt Regisseur Eytan Fox, wie junge Israelis den zu zu verdrängen versuchen – und umso härter von ihm eingeholt werden.

Israelisch-palästinensisches Liebespaar: Ashraf und Noam

Tel Aviv, die Seifenblase. Einer der wenigen Orte in Israel, wo man den allgegenwärtigen Konflikt und den Hass bisweilen verdrängen kann. Der einzige Ort in Israel, wo man Kritik an der eigenen Seite ausüben kann, ohne als Verräter ausgeschlossen zu werden. Dort leben Yelli, Noam (Ohad Knoller, Yossi und Jagger) und Lulu in einer WG, wie sie auch in einer westeuropäischen Stadt existieren könnte. Die drei Twens, torkeln von einer Beziehung in die nächste und versuchen so gut es geht, das Leben zu geniessen. Ihre Herzen schlagen zwar links, sie demonstrieren bisweilen gegen den Krieg, gehören aber nicht der aktiven Friedensbewegung an.

Zum Verhängnis wird den drei fröhlichen Israelis die Sexualität. Yelli und Noam sind schwul und unzertrennliche Freunde – und aus genau diesem Grund kein Paar. Während dem Militärdienst an einem Checkpoint in Nablus lernt Noam den homosexuellen Palästinenser Ashraf kennen. Die beiden stürzen sich in eine Affäre. Noam will Ashraf in Israel behalten, da er zu Hause seine sexuellen Neigungen verbergen muss. Die Versuche Noams und seiner WG-Kumpanen, den Palästinenser in Tel Aviv zu behalten, scheitern. Deutlich wird die unüberbrückbare Kluft zwischen zwei verbitterten und spinnefeinden Gesellschaften deutlich, die keine Liebschaften über die Grenze hinweg zulässt. Das Drama endet mit einer Explosion. Die Seifenblase ist geplatzt.

Das Leben in der Seifenblase: eine ganz normale WG in Tel Aviv

Mit The Bubble landet einen Eytan Fox einen Volltreffer – thematisch und ökonomisch. In Israel wurde letztes Jahr kein Film so oft besucht und kritisiert wie „The Bubble“. Der Film geht auch westeuropäischen Zuschauern nahe - die Identifikationsfiguren Noam, Yelli und Lulu könnten auch unter uns leben. Und das ist etwas, was wenige Filme, die Zustände in Krisengebieten anprangern, schaffen. Gewalt in Kulturen, die uns fremd erscheinen, geht den Kinobesuchern einfach weniger nahe. Aber viele Bewohner von Tel Aviv sind modern, denken und handeln, wie wir es tun – dies schafft eine Identifikationsplattform, welche die palästinenische Seite, die im Film auch gebührend gezeigt wird, nicht bieten kann. Doch im Unterschied zu uns leben Sie alle in der ständigen Gefahr, Opfer des allgegenwärtigen Konfliktes zu werden; beim Cafébesuch das Leben zu verlieren, oder beim Einsatz in der Armee getötet zu werden.

Benotung: 4.5 von 5

das Leben geniessen, die Gewalt vergessen

Titel: The Bubble

Land: Israel

Regisseur: Eytan Fox

Darsteller: Ohad Knoller u.a.

Genre: Drama

Verleih: Xenix

Filmstart: 13.9.2007

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Quelle: Pressematerial (Link)
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