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5. August 2007, 00:00 CD / Vinyl

The Doors - Live in Boston 1970

Christina Ruloff - Artist: The DoorsAlbum: Live in Boston 1970Release: 3.08.07Label/Vertrieb: Rhino (Warner) Eine neu erschienene Publikation macht glaubhaft, dass Jim Morrison am 3. Juli 1971 nicht eines natürlichen Todes in seiner Pariser Badewanne gestorben ist, sondern am selbigen Abend im hip...

Artist: The Doors

Album: Live in Boston 1970

Release: 3.08.07

Label/Vertrieb: Rhino (Warner)

Eine neu erschienene Publikation macht glaubhaft, dass Jim Morrison am 3. Juli 1971 nicht eines natürlichen Todes in seiner Pariser Badewanne gestorben ist, sondern am selbigen Abend im hippen Club „Rock 'n Roll Circus“ einer Überdosis Heroin erlegen ist. Man habe den leblosen Morrison mit schäumendem Mund im Klo aufgefunden und die Leiche dann, um Rummel und schlechte Publicity zu vermeiden, per Auto zu seiner Wohnung gekarrt und in die Badewanne geschafft. Das behauptet jedenfalls Sam Bernett, damals Besitzer des Etablissements und Autor von „The End – Jim Morrison“. Dem „Time Magazin“ ist es sogar gelungen einen weit seriöseren Zeugen für die Geschichte aufzutreiben, den renommierten Photographen Patrick Chauvel.

Wie dem auch sei, das Ende Jim Morrisons – ob nun in der Badewanne oder im Nachtclub – wird nichts an der bedingungslosen Liebe seiner Fans, die zum Pariser Friedhof „Père Lachaise“ pilgern, ändern und schon gar nichts am ingeniösen Lebenswerk des früh verstorbenen Künstlers.

Und genau aus diesem Grund hat das Plattenlabel Rhino die beiden legendären Konzerte vom 10. April 1970 in Boston (um 19 und 22 Uhr!) herausgegeben, nicht wirklich remastered oder aufpoliert, sondern eben beinahe so, wie sie eben gewesen sind. Was die Atmosphäre betrifft, sind die drei CDs nicht zu überbieten. Wer über eine anständige Anlage verfügt und den Regler aufdreht, der hört die 6000 Fans nach Herzenslust leidenschaftlich kreischen, die Band über Stimmung, Publikum und die Wahl des nächsten Songs beratschlagen und natürlich alle Doors-Perlen inklusive unendlich langen Intros und musikalischen Mittelteilen.

Da ist Morrisons alles durchdringender Urschrei zum Auftakt von Roadhouse Blues, da sind seine unüberhörbaren Hänger und Eskapaden (die Band die Break On Through immer wieder von Neuem anstimmt, in der Hoffnung Morrison würde endlich einstimmen) und die kleinen genialen Dinge, alle improvisiert, die den Abend, auch für spezialisierte Fans, unvergesslich machen müssen. Wer genau hinhört, fühlt sich per musikalische Zeitmaschine in eine andere Ära versetzt, in der Konzerte noch nicht die durch und durch komponierten und kommerzialisierten 90-Minuten-Aufritte grösserer oder kleinerer Sternchen waren, sondern einmalige Erlebnisse.

The Doors – Live In Boston 1970 ist ein Zeitdokument einer untergegangenen Welt und vor allem ein mitreissendes Erlebnis. Oder in den Worten von Schlagzeuger John Densmore: „He is so damn passionate and still hits all the cues with the band, so all I can say is, „in vino veritas“.“

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