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Arbeitswelt: Studenten-Klischees

Was man über Studenten so alles sagt: Sie sind faul, haben viel Freizeit, und sie sind Theoretiker, die nicht anpacken können. Albert Ulrich, Fünf-Sterne-Koch und mit langen Arbeitstagen nur allzu vertraut, relativiert Klischees über Studenten.

Albert Ulrich sitzt leicht zurückgelehnt auf einem der alten Holzstühle im Café Zähringer in Zürich. Würde man nach dem Äusseren, oder besser gesagt, nach Klischees urteilen, könnte Albert gut als Student durchgehen. Schwarzes Brillengestell, kariertes Hemd, vielleicht ein Kunstgeschichte-Student. Doch der 26-Jährige ist Fünf-Sterne-Koch. Und ein viel gereister obendrein. Albert Ulrich hat schon in St. Moritz, auf der Kanalinsel Jersey, in den USA und in Dublin gekocht.

«Theoretiker»

Genau so wenig wie sich von der Kleidung auf das Betätigungsfeld einer Person schliessen lässt, kann ein auf Beruf oder Studium basierendes Urteil über jemand abgegeben werden. Zumindest sollte man dies meinen! Doch immer wieder sieht man sich als Student mit Klischees oder sogar abschätzigen Bemerkungen konfrontiert. Besonders männliche Studierende dürfen sich in den WKs der Armee das eine oder andere anhören: Sie haben einen lockeren Alltag und gehen nur aus! Studenten sind kaum praktisch veranlagt! Sie sind Theoretiker, die nicht anpacken können! Selten einmal wird dabei in Anbetracht gezogen, dass so mancher Student und so manche Studentin neben der Uni arbeitet, oder dass Studis während den Semestern nicht wirklich Feierabend und Wochenende haben. Dem pflichtet auch der Koch Albert zu. Obwohl er in Dublin bisweilen mehr als 14 Stunden pro Tag gearbeitet habe, hätte er nie so etwas wie Neid gegenüber jemandem mit «Studenten-Leben» empfunden. «Ich glaube, das muss man relativieren» meint Albert dazu. «Wenn jemand seriös studiert, ist das auf jeden Fall ein 100% Job.» Auch die Sache mit dem «Anpacken» sei für ihn mehr eine Frage von persönlicher Begabung und unterschiedlichen Stärken, als von Ausbildung.

Früher unabhängig

Dem pflichtet auch Ramun Gross bei. Er ist ebenfalls Koch und hat zwei ältere Brüder, die studiert haben. «Zu Beginn war das schon etwas, das mich gewurmt hat: Ich musste sehr viel arbeiten und meine Brüder hatten scheinbar immer frei.» Doch mit der Zeit habe er eingesehen, dass sie einfach eine andere Belastung gehabt hätten. «Während ich nach meinem Arbeitstag wirklich frei hatte, mussten sie zuhause an den Abenden lernen.»

Viele dieser vorgestanzten Meinungen über Studierende seien halt vor allem bei Leuten aus Handwerksberufen verbreitet, meint Ramun Gross weiter. Das Bild, dass nur derjenige wirklich was leistet, der körperlich arbeitet, ist also nach wie vor in den Köpfen von vielen präsent. Die Frage, die sich stellt, ist, wie viel Beachtung man diesen Meinungen schenken soll. Für Koch Albert sind diese Kommentare über Studenten so oder so überbewertet. Ob dem ganzen Neid über angeblich mehr Freizeit dürfe man nicht vergessen, dass eine Lehre auch Vorteile mit sich bringe. «Du verdienst mit 16 dein erstes Geld. Das ist also ein erster Weg zur Unabhängigkeit von Zuhause.»

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