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2. Juni 2015, 11:44 Aus- und Weiterbildung Campus students.ch Wissenswertes zum Studium

Wofür ein Wirtschaftsstudium gut ist

students Redaktion - Angehende Studenten tun sich oft schwer mit der Wahl des Studienganges. Persönliche Interessen stehen teilweise im Widerspruch zu den ökonomischen Aussichten, die gewisse Fächer versprechen.

Aktuell wird im Zusammenhang mit der Stipendieninitiative diskutiert, wie Leerläufe in der Wahl des Studiums vermieden und die Abbruchquote reduziert werden kann. Dieser Text soll einen Beitrag zur Problemlösung leisten, indem er den konkreten Nutzen eines Wirtschaftsstudiums in der beruflichen Praxis beschreibt und somit angehenden Wirtschaftsstudenten eine (natürlich sehr subjektive) Entscheidungshilfe bietet.

Hard Skills vs. Soft Skills
Es sei schon am Beginn gesagt: Hard skills, d.h. konkrete, direkt anwendbare Fähigkeiten, die man in Studium erlernt hat und im Beruf unmittelbar anwenden kann, sind im Bereich BWL/VWL dünn gesät. Richard Jauch, Inhaber und Geschäftsführer der KMU Diamant Consulting AG (Spezialistin im Bereich Unternehmensverkauf und Unternehmensbewertung von KMU) sagt dazu: «Aus den wirtschaftswissenschaftlichen Fächern meines Universitätsstudiums habe ich zwei konkrete Fertigkeiten erlernt, die ich täglich anwende. Einerseits sind es die Kenntnisse des Accounting, die ich benötige, um die Bilanzen und Erfolgsrechnungen meiner Kunden zu lesen und zu verstehen. Andererseits sind es die Methoden der Unternehmensbewertung, die ich bei Bewertungsaufträgen anwenden kann.» Auf die Frage hin, was das Studium ihm sonst noch gebracht hat, meint Jauch: «In den Wirtschaftsfächern habe ich vor allem gelernt, ökonomisch zu denken. Das heisst, Kosten und Nutzen meiner Handlungen korrekt einzuschätzen und daraus rationale Schlüsse zu ziehen. Dies mag ziemlich unkonkret tönen, hat sich aber in den letzten 10 Jahren als die rentabelste Erkenntnis meines Studiums erwiesen.»

Geld als falscher Anreiz
Wer soll nun Wirtschaft studieren? Ideale Voraussetzungen sind gegeben, wenn man ein genuines Interesse an den Mechanismen und Zusammenhängen der Ökonomie hat. Diese wirken nämlich nicht nur auf der Makroebene, wo es um Zentralbanken, Währungsrelationen und Bruttoinlandproduktion geht, sondern auch auf der Mikroebene, die einfache Kauf- und Konsumentscheidungen von Einzelpersonen untersucht. Der falsche Antrieb für die Aufnahme eines Wirtschaftsstudiums ist die Hoffnung, mehr Geld zu verdienen. Dazu nochmals Jauch: «In meiner Arbeit habe ich sehr oft mit Unternehmern und Angestellten zu tun, die reich geworden sind. Was sie alle miteinander verbindet? Die jahrelange, ungebrochene Leidenschaft für das, was sie tun. Gescheitert und unzufrieden sind aber jene, die nicht aus Interesse, sondern nur in der Kalkulation eines höheren Einkommens etwas begonnen haben.»

Kommentare
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MarkSchme
MarkSchme 16.07.2015 um 15:52
Ich warne auch davor zu glauben, dass der Karriereleiter nichts entgegensteht, wenn man sein BWL Studium schon abgeschlossen hat und dann meint, einem stehen alle Türen offen. In der Tat nehmen Unternehmen sehr gern fähigen Mitarbeiter auf, die besondere Skills aufweisen und als unersetzlich gelten. Das gilt aber nicht zwangsweise für „schöne“ Fächer wie Marketing, die im späteren Studiumverlauf überlaufen sind! Denn da sind Fachkompetenzen keine Rarität, wenn viele das Gleiche studieren. Anders sieht es hingegen aus, wenn man schwere Themenbereiche wie Controlling, Programmierung, Steuerrecht sinnvoll in sein Studium integriert. Auch eine Fort- und Weiterbildung im Beruf ist förderlich für die Entwicklung. Denn so eine 3-monatige Ausbildung zum Fachreferent im Arbeitsrecht mit Zertifikat kostet locker 2000 Euro (vgl. https://www.akademie-herkert.de/personal-arbeitsrecht/175-fachreferentin-arbeitsrecht ).
Ornella89
Ornella89 07.06.2015 um 19:33
Für alle, die sich schon für ein Wirtschaftsstudium entschlossen haben, biete ich einen Vorbereitungskurs an www.studiumvorbereitung.ch