Freitagnacht, 3 Uhr

03.12.2005 à 18:44

In Chur, da ist schwer was los!

Am Freitag Abend überwand ich meine Nachtbus-Aversion (ich kann diese After Party Diskussionen einfach nicht ab und überhaupt diese Menschen, noch völlig aufgedreht und besoffen und auf dem Gipfel ihrer Oberflächlichkeit) und setzte mich am Helvetiaplatz in die N12 Richtung Bellevue. Dieser Entscheid war gewiss nicht falsch, denn nun wurde ich mit der wahren Bedeutung von Realsatire vertraut. Hinter mir sassen zwei Endzwanziger, die mit ihrem Gespräch sofort meine Aufmerksamkeit gewannen. "Hey nei! Bisch du scho mal in Chur am drü hei?", rief der Eine entsetzt aus. "Nei nie!", gab der Andere ebenso schockiert zur Antwort. "Hey, z Züri lauft eifach nüt!", beklagte sich nun der eine, "am drü hei! Hey z Chur passiert das nie! Z Chur isch IMMER öpis los!" -"Hey i chume nüme uf Züri. Züri gaht eifach nöd ab", bestätigte sein Kollege. Während ich ernsthaft überlegte ob die zwei eine Kabarettnummer über Hinterwäldler probten und dass das kein besonders feiner Humor war, klingelte ein Handy. "Hey, Tschesse!", erklang die überaus hippe Begrüssung nach Churer Art.

Nach einem Telefongespräch, bei dem es darum ging die nächste krasse Party in Chur zu planen inkl. Auftritt irgendeiner Band mit einem superhippen Namen, der mir leider, leider entfallen ist, ging die Lästerei über Zürich schon wieder los. "Hey de Nachtbus erinneret mich voll a mini Ex. Mit ihre hani au immer uf de zwei Nachtbus müesse." Interessante Feststellung, vor allem angesichts der Tatsache, dass wir uns im Drei-Nachtbus befanden. "I bi sooooo bsoffe", war die desinteressierte Antwort, "I ha mindeschtens füfzehn Bier gha!" Darauf besoffenes Gelächter der Beiden und ein "Chönt au schlimmer si"des Kollegen. "Sägemers mal so: Isch au scho schlimmer gsi", bemerkte der Besoffene froh über seinen Esprit.

Also liebe Zürcher: Lasst euch mal von den Churern zeigen wie man richtig Party macht!