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14. Juli 2009, 17:12 Music Interview

Interview mit Dennis Lisk

Silvan Gertsch - Am 18. August stürzt sich Dennis Lisk von den Absoluten Beginnern in der Schweiz in die Tiefe - und du kannst ihm folgen! Der Sänger lädt zum Gleitschirmflug in Lauterbrunnen, wo er das Video zu seiner Single "Lass los" gedreht hat. Im Interview spricht Dennis Lisk über Grenz...

Am 18. August stürzt sich Dennis Lisk von den Absoluten Beginnern in der Schweiz in die Tiefe - und du kannst ihm folgen! Der Sänger lädt zum Gleitschirmflug in Lauterbrunnen, wo er das Video zu seiner Single "Lass los" gedreht hat. Im Interview spricht Dennis Lisk über Grenzerfahrungen und er erklärt, wieso es drei Jahre gedauert hat, bis sein Solo-Album "Suchen und Finden" fertig war.

Du kommst am 18. und 19. August in die Schweiz – und wirst dort Gleitschirmfliegen. Wirst du auch selber "los lassen"?

Dennis Lisk: Diese Art von „los lassen“ habe ich noch nie zuvor in meinem Leben gemacht. Dieses Mal werde ich mich allerdings in die Tiefe stürzen. Beim Videodreh stand das zum Glück noch nicht an der Tagesordnung und wahrscheinlich hätte ich es damals auch nicht gemacht. Jetzt probiere ich es aber aus.

Wieso? Bist du in der Zwischenzeit mutiger geworden?

Das würde ich so nicht sagen. Aber es ist auf jeden Fall eine Grenzerfahrung, die einem eventuell ja auch noch was bringt.

Auf Students.ch gibt es eine Verlosung dazu. Die Gewinner werden dich an diesem Tag begleiten dürfen.

Die springen da auch mit runter? Dann können sie sich darauf freuen, den Berg hochzuklettern und runterzuspringen. (lacht) Ich schätze, das wird ein schöner Tag werden.

Wie bist du auf die Idee gekommen, das Video zu deiner ersten Single ausgerechnet in Lauterbrunnen in der Schweiz zu drehen?

Grundsätzlich mag ich halt die Schweiz und ihre Berglandschaft. Auch im Sommer. Dazu kommt, dass wir dort auf die perfekten Bedingungen gestossen sind, um das Video zu drehen und diese Art von Loslassen zu zeigen und aufzunehmen.

Auf der Single singst du "Glück fühlt sich anders an". Was ist Glück für dich?

Das ist ein bestimmtes Gefühl. Man weiss was Glück ist, wenn man es hat. Ohne, dass man es mit Worten beschreiben muss. Es ist ein ganz starkes Gefühl. Ich glaube aber auch, dass man, wenn man ehrlich zu sich ist, auch weiss, wenn man nicht glücklich ist. Das ist manchmal etwas kompliziert, weil man sich viel einreden kann oder irgendwelche Ersatzbefriedigungen suchen kann wie Extremsportarten. (lacht) Aber grundsätzlich ist es müssig, zig Sachen aufzuzählen. Wenn man wirklich glücklich ist, dann spürt man das.

Dich kennt man ja vor allem von den Absoluten Beginnern her. Solo hast du dich von der Rapmusik entfernt, hin zu Singer-Songwriter-Pop. Gab es einen bestimmten Auslöser dazu?

Auf jeden Fall. Ich war im Studio und machte wie immer meinen Kram, der mir über längere Zeit nicht mehr so gefallen hat. Deshalb habe ich angefangen, meine Gitarre hervorzunehmen und einen Song dazu zu singen. Das war der Auslöser, dass ich nicht die üblichen Zutaten genommen habe und einfach mal Musik gemacht habe ohne gross darüber nachzudenken.

Hatte Jan Delay auch einen Einfluss auf deinen Stilwechsel? Er selber hat dem Hip-Hop ja auch den Rücken zugekehrt.

Nein, das hat damit gar nichts zu tun. Ich habe ja recht lange noch am Hip-Hop-Kram festgehalten und Jan hat schon vor fünf Jahren andere Musik gemacht. Aber damit hat das gar nichts zu tun, ich mache ja auch komplett andere Musik.

Du hast drei Jahre lang an deinem Album gearbeitet. Wieso dauerte das so lange?

Vieles davon hat mit Stilfindung zu tun. Für mein nächstes Album werde ich bestimmt nicht mehr so lange brauchen. Das beanspruchte etwa ein Jahr. Ich musste meine Stimme finden, schauen, was ich kann und was nicht. Danach habe ich angefangen, die Songs fertig zu machen, eine Band zusammenzustellen, einen Produzenten zu finden, ein Team um mich herum aufzubauen. Dann folgten die Aufnahmen. Dort traf ich Sachen an, die ich als Hip-Hopper gar nicht kannte. Ich musste viele neue Wege gehen.

Wie viele der Songs auf dem fertigen Album klingen noch genau so, wie du sie dir im ersten Moment vorgestellt hast?

Bei der ersten Version eines Songs hat es immer sehr viel Gefühl drauf. Da muss man aufpassen, dass das durch die anderen Arbeitsschritte, die hinzu kommen, nicht verloren geht. Der Song darf nicht nur professionalisiert werden, das ist die grosse Herausforderung. Ich bin überrascht, wie gut die Songs jetzt klingen und bin sehr stolz drauf. Vor allem bin ich auch stolz drauf, dass ich das durchgezogen habe, weil es sehr anstrengend und auch teuer war. Dafür werde ich es bei meinem nächsten Album einfacher haben, weil ich die Abläufe und die Leute jetzt kenne.

Bist du, was die Arbeitsweise betrifft, völlig anders an die Songs heran gegangen?

Es geht. Teilweise ja, teilweise nein. Ich habe aufgehört, diese Metaphern reinzubauen. Im Hip-Hop geht es oft darum, mit Metaphern und Wortwitz eine Unterhaltung zu schaffen. Das mag nach wie vor ganz lustig sein. Aber ich wollte näher ran gehen, Geschichten erzählen. Der Schlüssel ist Melodie, Inhalt. Früher hatte ich einen Beat, den ich geil fand. Und dazu schrieb ich den Text. Insofern hat die Arbeitsweise schon geändert.

Dein Album lebt sehr stark auch von den Texten. In "Gerne hier" singst du nicht ganz unkritisch über Deutschland. Was bedeutet dir Deutschland?

Ich wollte einen Song machen, der positiv ist und in dem ich sage, dass ich gerne hier bin. Aber man kann auch kritisch sein, wenn man stolz und glücklich ist, in einem Land leben zu können. Es gibt auch viele Sachen, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. Mir geht es darum, zu sagen, dass ich trotz vieler Sachen, die mich stören, glücklich und dankbar bin, in diesem Land leben zu können. Dieses Gefühl wollte ich ausdrücken.

Sind Live-Shows in der Schweiz geplant?

Bis jetzt noch nicht. Wir werden aber irgendwann nach unseren aktuellen Festival-Shows touren und dann sicher auch in die Schweiz kommen.

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