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9. Juni 2010, 17:00 Konzert Music

Review: Jónsi @ Kaufleuten, 8. Juni 2010

Eray Müller - Mit seiner "Hauptband" Sigur Rós war der isländische Sänger schon einige Male in der Schweiz, nun kam Jónsi zum ersten Mal mit seinem Soloprojekt zu uns und hinterlässt Begeisterung pur. Um 19.30 Uhr eröffnete zuerst das amerikanische Duo Glasser den Abend. Mit björkähnli...

Mit seiner "Hauptband" Sigur Rós war der isländische Sänger schon einige Male in der Schweiz, nun kam Jónsi zum ersten Mal mit seinem Soloprojekt zu uns und hinterlässt Begeisterung pur.

Um 19.30 Uhr eröffnete zuerst das amerikanische Duo Glasser den Abend. Mit björkähnlicher Ausstrahlung und treibenden Beats wärmten sie das Publikum auf. Dieses war aufgrund der hohen Temperaturen im Klubsaal zwar schon heiss genug, aber wenn der Sommer schon einmal da ist, dann sollte man ihn auch reinlassen.

Um halb neun betrat dann Jónsi die Bühne, um mit seinen vier Bandkollegen ein ausserordentliches Konzert zu spielen. Das Publikum verstummte zugleich und horchte den sanften Klängen des Isländers. Es dauerte nicht lange, bis sich die von Sigur Rós her bekannte Gänsehautstimmung breitmachte. Irgendwie schaffen es diese Typen immer wieder, einen genialen Sound zu komponieren. Im Hintergrund wurden mehr oder weniger wirre Geschichten erzählt, Tiere gejagt und Gewitter projiziert. Das spezielle Setdesign, welche eigens für diese Tour von der britischen Firma Fifty Nine Productions konzipiert wurde, wäre eigentlich noch gigantischer. "Wir mussten mit der Produktion etwas zurückfahren, da die Venue relativ klein ist, aber dafür wird's gemütlicher", sagte Jónsi vor seinem Zürcher Debüt. Dem Publikum schien es zu gefallen.

Jónsi - Kolniður (Live at Bataclan Paris) / Man beachte vor allem den Einsatz um 1:50 :-)

Das Konzert war eigentlich eine Aneinanderreihung von Highlights. Kolniður, Tornado und New Piano Song fuhren ebenso ein wie Go Do oder Boy Lilikoi. Jónsi, mit Federschmuck verkleidet, schaffte es, das Publikum immer wieder zum Staunen zu bringen. Der dichte Sound war nie überladen, die Band präzise und tight und der Soundmix, so wie er eigentlich immer sein sollte. Einzig der kleine Aussetzer bei Animal Arithmetic fiel auf, was nicht weiter schlimm war. Man muss den speziellen Sound von Jónsi mögen, ansonsten konnte man wohl nicht viel damit anfangen. Wer aber Sigur Rós schon einmal live gesehen hat, wusste in etwa, was er zu erwarten hat. Ein grandioses Konzert in akustischer und optischer Hinsicht.

Jónsi wird schon bald wieder in der Schweiz spielen. Am 19. August 2010 beehrt er das For Noise Festival in Pully bei Lausanne und Gerüchten zufolge wird er am 29. August 2010 auch am Zürich Open Air auftreten.

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