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4. Oktober 2008, 15:59 Kultur

Preview: Todesvariationen @ Schauspielhaus

Robert Salzer - Ein längst entzweites Paar begegnet sich unfreiwillig wieder. Ein grausamer Schicksalsschlag konfrontiert den Mann und die Frau erbarmungslos mit sich und mit ihrer Vergangenheit. Durch Trauer und Angst wie gelähmt, sind sie unfähig, sich gegenseitig zu trösten und miteinande...

Ein längst entzweites Paar begegnet sich unfreiwillig wieder. Ein grausamer Schicksalsschlag konfrontiert den Mann und die Frau erbarmungslos mit sich und mit ihrer Vergangenheit. Durch Trauer und Angst wie gelähmt, sind sie unfähig, sich gegenseitig zu trösten und miteinander zu kommunizieren. Die Gespräche verkommen zu Stammeln, Satzfetzen, und das Wichtigste bleibt unausgesprochen. Wie im Traum sieht das Paar rückblendenartig sich selbst und seinem Leben noch einmal zu, sie sehen sich als junge, überforderte Menschen, die die Verantwortung für ein ungewolltes Kind tragen müssen. Das Leben entgleitet ihnen und sie suchen Zuflucht ausserhalb der Familie, in der sie sich lebendig begraben fühlen. Der Selbstmord der einzigen Tochter wird zum sichtbaren Zeugnis des Scheiterns einer zerrütteten Familie. Hat die eisige Gefühllosigkeit der Eltern das Herz des Kindes in eine einsame Traumwelt getrieben, in der der Tod als Bruder, als einziger Freund erschien? Vier namenlose Personen, verstrickt in einem Flechtwerk der Beziehungen, begeben sich auf eine unwirkliche und doch existentielle Zeitreise. Wie Schachfiguren erscheinen sie im ewigen Spiel um Liebe und Tod, im Ringen um ein glückliches Leben, das ihnen verwehrt bleibt. (Quelle: www.schauspielhaus.ch)

Jon Fosse, 1959 in Norwegen geboren, gilt als wichtigster Dramatiker Norwegens und wird als neuer Ibsen gefeiert. Seine handlungsarmen, lyrischen Stücke werden in ganz Europa regelmässig gespielt. Matthias Hartmann, der nach dieser Spielzeit abtretende Intendant des Schauspielhauses, inszeniert die 2001 erschienenen Todesvariationen.

  • „Todesvariationen“ von Jon Fosse
  • Regie: Matthias Hartmann
  • Ort: Pfauen
  • Premiere: 18.Oktober
  • weitere Vorstellungen: 19./26./31. Oktober
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