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Geistig gesund und trotzdem 24 Stunden am Tag verwirrt

Geistig gesund und trotzdem 24 Stunden am Tag verwirrt

10.09.2008

Man sitzt im Zug, ohne Abonnement, weil man dieses ungefähr zum achten Mal (in diesem Monat) zu hause vergessen hat. Die Schulbücher werden ausgepackt um die Reisezeit als Prüfungsvorbereitung zu nutzen. Schnell merkt man, dass es aber die falschen B... [mehr]
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Geistig gesund und trotzdem 24 Stunden am Tag verwirrt

10.09.2008 um 20:33

Man sitzt im Zug, ohne Abonnement, weil man dieses ungefähr zum achten Mal (in diesem Monat) zu hause vergessen hat. Die Schulbücher werden ausgepackt um die Reisezeit als Prüfungsvorbereitung zu nutzen. Schnell merkt man, dass es aber die falschen Bücher sind und ein tiefes Seufzen und ein kurzer Selbstmordgedanke gehen durch die Celebralen Windungen.

Genau so geht es den Chaoten der Welt. Sie schaffen es nicht ein Portmonnai zu verwalten und werfen Geld, Versicherungskarte und andere Unwichtigkeiten wie Tresorschlüssel einfach in die Tasche. Ihre wichtigen Daten werden auch nur die ersten zwei Monate des Jahres fein säuberlich in die Agenda eingetragen, nach dem verflixten Monat Februar sind die guten Vorsätze vergessen und die bekannte, sich nicht bewährte Zettel-Wirtschaft nimmt seinen lauf.Es ist daher nicht verwunderlich, dass solche Menschen jeden verdammten Geburtstag und Zahnarzttermin vergessen, auch sind das meist die Leute, auf welche man bei jedem vereinbarten Treffen mindestens 17,2 min warten darf.

Ganz brenzlig wird es jedoch bei einem Vorstellungsgespräch: Man ist pünktlich (ausnahmsweise), gut gekleidet und zum Äußersten bereit. Obwohl so ziemlich jeder in dieser extrem Situation seine hochpolierte, gewaxte und geboderte Schokoladenseite präsentiert und das eine oder andere halt verschweigt, müssen die Chaoten der Welt einen Drahtseilakt hinter sich bringen.Hätten sie eine Pinocchio Nase, würde diese nach dem Gespräch wohl den Raum durchquert haben. Den es wird nicht nur eben mal „etwas“ verschwiegen, sondern ein ganz neuer Charakter kreiert und dem zukünftigen Chef verkauft.

Man kann die Wirrköpfe auch sehr schnell an ihrem Äußeren erkennen. Meist sind sie mit einem „verdammt ich habe etwas vergessen“-Gesichtsausdruck und den Händen an der Stirn anzutreffen. Verräterisch sind auch ihre Socken, der Rechte und Linke stimmt zu 83% farblich nicht überein. Gleichzeitig werden T-Shirts gerne mal ganz unkonventionell, verkehrt rum getragen.

Man kann diesen geistig verwirrten aber echt nie böse sein, denn die weit hergeholten Entschuldigungen und Erklärungen haben immer sehr hohen Unterhaltungswert.(außerdem, ganz am Rand bemerkt und deshalb auch am Rand geschrieben, gehöre ich zu dieser sympathischen Spezies)

Kommentare
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arnolsa0 11.09.2008 um 08:47
Man kann Chaoten nicht böse sein? Sollte man meinen, aber mir waren sie alle Male böse, wenn ich Geburtstage oder Verabredungen vergessen hab...vielleicht ist es für durchgeplante Menschen einfach schwer zu verstehen, dass man halt ohne Absicht so schuselig sein kann, oder tollpatschtig was meinem Fall eher entspricht. Dafür gibts immer lustige Überraschungen
livvi
livvi 11.09.2008 um 00:22
Man merkt, du schreibst aus Erfahrung und leidest mit genau so wie du darüber schmunzelst. Bene, bene =)