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1. Oktober 2010, 00:00 Movie

Un dia menos @ Zurich Film Festival

Raphaël Rück -

Die runzelige Carmen wohnt mit ihrem Ehemann Emeterio in einer kleinen Wohnung an der mexikanischen Küste. Die Tage verstreichen langsam und das selbstständige Leben bereitet den zwei Rentnern immer mehr Mühe. Beide muntern sich jedoch gegenseitig auf und kämpfen gegen die Tücken des Alterns an. Am Frühstückstisch werden Körpergewicht und Gemütszustand ausgetauscht und ein wenig später legt man sich nochmals für die nachmittägliche Siesta hin. Der durchschnittliche Tag spielt sich zwischen Schlafzimmer, Küche und Bad ab. Raus gehen die zwei Lebenspartner nur zum Check-up ins Spital und auch das kostet ihnen viel Energie.

Es ist vor allem ihre Liebe und die Liebe zu ihrer grossen Familie, die Carmen und Emeterio am leben hält. Mächtig stolz sind sie auf ihre zahlreichen Kinder und Enkelkinder, die sie zum alljährlichen Neujahrsfest bei sich haben und die sie gern öfters zu Besuch hätten.

Nicht verwunderlich ist deshalb, dass dieser mit viel Liebe gemachter Film von einer direkten Familienangehörigen stammt. Sehr feinfühlig und in unmittelbarer Nähe vermag es die Enkelin und Regisseurin Dariela Ludlow Deloya die Realität des Altwerdens wiederzugeben. Mit den nötigen Pausen und wiederholten statischen Aufnahmen entspricht der Rhythmus des Films auch dem Tagesablauf der Rentner. Der Film ist eine wahre Hommage an zwei geliebte „abuelitos“ (Grosseltern), aber auch an all unsere Senioren.

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