The Hunter
Raphaël Rück - Der iranische Filmregisseur Rafi Pitts lädt mit seinem Film THE HUNTER zum Nachdenken ein. Ohne viel Gerede bekommt der Zuschauer zu spüren, was es heisst in Zensur und politischer Unterdrückung zu leben.
Einige Sequenzen mögen ein bisschen lang und gar zu still erscheinen, aber gerade diese Stille sagt Bände über die Verhältnisse im Iran. Der verinnerlichte Schmerz des Protagonisten ist Sinnbild des Unbehagens einer Bevölkerung, die laut Pitts sonst leidenschaftlich gerne redet. Der Film kommt ohne Pathos und mit wenig Gewalt aus. Wirklich brutal ist vor allem die Willkür, mit der Ali aus der Bahn geschleudert wird.
Rafi Pitts, der letzten Freitag im Filmpodium zu Gast war, beteuerte mehrmals, dass sein Film nicht nur politisch sein wolle. Gedreht wurde er nämlich in der Zeit vor den Präsidentschaftswahlen, als sich im Iran noch Hoffnung und Optimismus breit machten. Erst nach Ahmadinejads Wiederwahl entschied sich Pitts, Radioaufnahmen von Protestierenden einzubauen.
Die Verurteilung seiner Regiekollegen Jafar Panahi und Mohammad Rasoulof zu 6 Jahren Haft und 20 Jahren Berufs-, Interview- und Reiseverbot brachte das Fass zum Überlaufen und bewegte Pitts dazu sich aus dem Exil für seine Landesgenossen zu engagieren.
Mit der Filmreihe "Brennpunkt Iran" bieten das Filmpodium und das Kino Xenix in Zürich, das Stadtkino Basel und das Kino Kunstmuseum Bern die Möglichkeit, sich über Filme der drei Regisseure ins iranische Filmschaffen zu vertiefen.
- Dauer: 92 Minuten
- Regie: Rafi Pitts
- Kinostart: 28.04.2011
- Spielzeiten Filmpodium: Di, 03.05.2011 | Mi, 04.05.2011 | Fr, 06.05.2011 | Sa, 07.05.2011 | Do, 12.05.2011 | Sa, 14.05.2011