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12. Februar 2012, 11:15 Movie

Kino: War Horse

Raphaël Rück - Die Geschichte eines quasi kugelsicheren Kriegspferd, das im wütenden Ersten Weltkrieg vier Mal den Besitzer wechselt und schliesslich zu seiner Liebe zurückfindet. Der grosse amerikanische Regisseur, Steven Spielberg, ist diesmal enttäuschend.

War Horse ist die Geschichte eines Wunderpferdes, dass kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Irland zur Welt kommt. Bei einer Versteigerung wird es von einem armseligen, betrunkenen Kleinbauern (Peter Mullan) abgekauft und das vor den Augen seines Grundbesitzers (David Thewlis), den die meisten als Ron Weasleys Vater in Erinnerung haben werden. Daraufhin macht dieser seinem Untergesetzten die Hölle heiss und droht ihm mit einer Entlassung, falls es ihm nicht gelingt ein steiniges Feld zu bestellen.

Zum Glück hat der Bauer einen Sohn (Jeremy Irvine), der sich für die Heldentat freiwillig meldet und sie in letzter Sekunde mit seinem geliebten Vierbeiner auch wirklich vollbringt. Siegessicher und erleichtert folgt jedoch schon bald der nächste Schicksalsschlag: Großbritannien erklärt Deutschland den Krieg. Das edle Ross wird einem irischen Offizier (Tom Hiddleston) verkauft und mit diesem nach Frankreich verschifft. Während des Gefechts kommt es zunächst in deutschen und später in französischen Besitz bis es zuletzt auf märchenhafte Weise zu seinem ersten Besitzer zurückfindet.

Falls der Aufhänger pathetisch klingt, dann ist vieles über den Film schon gesagt. Spielberg hat den für uns schon fast lächerlich erscheinenden Kitsch aber durchaus ernst gemeint. So ist es zum Beispiel nicht verwunderlich, dass in Europa unabhängig von nationalen und kulturellen Zugehörigkeiten durchgehend Englisch gesprochen wird – mit einer gewissen lokalen Färbung wohlgemerkt, die Frenchies machen ja das ganze noch köstlicher für ein amerikanisches Publikum.

Abgesehen von diesem linguistischen Fauxpas sind auch die irischen und besonders französischen Clichés masslos übertrieben – der "Grand-Père" ist natürlich ein guter Bonvivant und seine Lieblingsbeschäftigung ist Marmelade zuzubereiten. Erstaunlich ist auch, wie kurz die Frauen im Film kommen, bloss eine Mutter und ein kleines herziges Mädchen vertreten im Film das weibliche Geschlecht. Naja, es geht ja schliesslich um Krieg und harte Kerle, die sich in Pferde verlieben...

Dennoch, der Film hält ein paar visuelle Überraschungen für sein Publikum bereit, das trotz des üblen Plots gewiss in Massen anströmen wird.

Bewertung: 2 von 5

  • Dauer: 143 Minuten
  • Regie: Steven Spielberg
  • Darsteller: Jeremy Irvine, Peter Mullan, Emily Watson, Niels Arestrup, David Thewlis, Tom Hiddleston, Benedict Cumberbatch
Spart euch das Ticket, nehmt an der Verlosung teil!

Vorstellungen: http://www.cineman.ch/movie/2011/WarHorse/cinema.html

Kommentare
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dollarhyde 24.02.2012 um 12:28
Hm, schade, der Trailer wirkt eigentlich sehr ansprechend.