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Pimp my bride

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13.01.2007

Ich möchte hier ein neues Sendekonzept für MTV vorstellen: PIMP MY BRIDE!Man(n) schickt also ein Foto von seiner zukünftigen Braut ein und begründet dann den Atrag.Bsp:Lieber Dr. Skalpell,ich liebe meine verlobte über alles. mandy ist wirklich ein Sc... [mehr]
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Rückwärts

09.01.2007 um 15:02

Die Landschaft rast vorbei. Rückwärts fahrend seh ich mir an, was da draussen so ist. Komisch. Stellen wir uns doch mal vor, wie das wäre, rückwärts durchs Leben zu gehen. Man läuft so gemütlich durch die Stadt. Plötzlich ist man an jemandem vorbei gelaufen, den man kennt. Er läuft natürlich auch rückwärts und nachdem man bereits wieder etwa 5 Meter auseinander ist erkennt man sich. Was sagt man da?

- Hey, hab dich gar nicht kommen sehen?

Natürlich kann man dann auch nicht wirklich miteinander sprechen, da man ja viel zu weit auseinander steht. Deshalb muss man sich wieder drehen und rückwärts aufeinander zugehen. Sobald man zusammenstösst dreht man sich wieder um und steht direkt voreinander. Damit man dann nicht jedes Mal geduscht wird, geht man eventuell noch ein Schritt zurück. Was aber, wenn man nicht zusammenstösst und somit wieder aneinander vorbeiläuft? Ganz einfach. Man spielt das Ganze nochmals durch bis es klappt. Das nennt man dann Annäherungsversuche. Witzige Vorstellung. Man könnte au sagen, dass man den anderen zuerst gar nicht erkannt hat, weil man noch zu nah war oder so. Es gäbe sicherlich spannende Begegnungen. Liebe auf den ersten Blick? Kein Problem, wenn man sich in ein Ohr verlieben will. Denn das ist wohl ungefähr das erste was man sieht, wenn man ein bisschen zur Seite schielt. Obwohl Männer ihren Blick aus Demut eher ein bisschen senken werden. Was sie dann zu sehen bekommen ändert hingegen wieder nicht sehr viel an dem was zuerst betrachtet wird, wenn wir normal durch die Gegend laufen.

Ein ganz tolles Bild gäben auch Menschen ab, die am Fussgängerstreifen darauf warten, dass jemand anhaltet, das Fenster runterkurbelt und ihnen zuruft, dass sie jetzt gehen können. Wahrscheinlich würden die jetzt immer noch dort stehen.

An meinem Zielbahnhof angekommen, startete ich einen Selbstversuch und lief zuerst in die zu langsam öffnende Türe des Wagons und stürzte dann, nach mehrmaligem Nachfragen, wo es denn jetzt in die Unterführung gehe, rückwärts die Treppe runter. Das war noch nichts, was mich zum Aufgeben bewegen konnte. Nein nein, so einfach wollte ich mich nicht geschlagen geben. Ich ging ohne zu schauen Rückwärts durch die Unterführung. Da ich mich ein bisschen auskannte, konnte ich vermeiden, dass ich in die falsche Richtung lief. Somit konnte verhindern, dass ich im unsympathischsten Erotikshop den ich kenne in ein Gestell knallte und vom nicht minder unsympathischen Verkäufer was auf die Fresse bekam. Ich landete stattdessen in der Auslage der südamerikanischen Frauen der Panflötenspieler, die in der Unterführung zwar nicht mehr Panflöte spielen durften aber doch noch in der Nähe ihrer Frauen zu finden sind. Scheisse. Die können ganz schön böse werden. Ich hatte die Wahl zwischen einer ordentlichen Trachtprügel oder dem Kauf von mindestens der halben Auslage an, zumindest behaupten das die Panflötenspieler, selbstgeknüpften Armbändern, Ketten und Ponchos. Da dieses Geschichte im November stattfand, fiel ich nicht einmal so sehr auf, als ich mit Ponchos und farbigem Schmuck einem südamerikanischen Weihnachtsbaum gleich weiter durch die Unterführung lief. Natürlich immer noch rückwärts. Denn jetzt hatte ich Blut geleckt. Das Experiment hatte mich immerhin schon 450 Franken und ein paar blaue Flecken gekostet. Ich konnte als wirklich noch nicht aufgeben.

Im nächsten Moment habe ich begriffen, wieso an manchen Bahnhöfen nicht nur das Fahrradfahren sondern auch das Skateboardfahren und Inlinskaten verboten ist. Ich stiess nämlich genau mit so einem kleinen Scheisser zusammen, der sein Skateboard nicht unter Kontrolle hatte. Anstatt sich bei mir zu entschuldigen und mir zu helfen meine südamerikanischen Bahnhofsouvenirs wieder einzusammeln fand er, ich solle doch schauen, wo ich hingehe. Die Sache mit dem Selbstversuch wollte ich gar nicht erst erklären und entschied mich deshalb, ihm einfach mal eins auf die Fresse zu geben. Das wollte ich schon lange mal. Einfach einem dieser kleinen Grossfressen eine zimmern. Aber wie das so ist bei denen, war eben auch dieser nicht alleine am Skaten. Ich hätte einem tibetanischen Rennlama alle Ehre gemacht. Im nu war ich aus der Unterführung verschwunden und tarnte mich im nächsten Geschäft zwischen den bereits ausgelegten Weihnachtsartikeln. Die Skater rannten vorbei. Als ich dann jedoch rückwärts aus dem Schaufenster steigen wollte, stiess ich aus versehen den Weihnachtsbaum im Geschäft um. Wie hätte ich auch wissen sollen, dass sich daran eine teure Glaskugelnsammlung befand? Ich rannte den Skatern hinterher, bog allerdings genug früh nach links ab, so dass ich sie nicht einholen konnte.

Schon mal mit dem Hinterkopf einen Kebab bestellt? Die Verkäufer finden das nicht sehr lustig. Obwohl ich zu ihren Stammkunden zähle, musste ich den Laden ziemlich schnell wieder verlassen. Aus mir unerklärlichem Grund fühlte sich der Verkäufer beleidigt. Ich muss bei meinem nächsten Experiment unbedingt daran denken, dass ich einen Versorgungstransport dabei habe.

- Du Rose kaufen.

- Nein.

- DU Rose kaufen!

- Nein Danke, wirklich nicht.

- DU ROSE KAUFEN!

- NEIN!

- DU MÜSSEN BEZAHLEN!

Erst da begriff ich, dass ich einer dieser immer-dann-präsent-wenn-man-sie-nicht-braucht Rosenverkäufer – obwohl, wann braucht man die wirklich – überrannt und seinen ganzen Rosenstrauss zerstört hatte. Der Typ hat sich mir aufgedrängt. Ehrlich. Aber locker lassen wollte er nicht.

- Wieviel?

- 30 Rosen, 5 Franken eine Rose.

Anscheinend konnte er nicht rechnen.

- Ich gebe dir 20 Franken.

- Nein.

- 30.

- 200!

Verdammt der konnte wirklich nicht rechnen. Nur, woher sollte ich jetzt die Kohle nehmen?

- Hey Mann, ich habe kein Geld. Und du hast ja auch nicht geschaut.

Was der Typ in sein Handy sagte habe ich nicht verstanden. Aber innerhalb sehr kurzer Zeit war ich umringt von Rosenverkäufern und ihren Verwandten mit Akkordeons und Gitarren in den Händen. So ein Akkordeon kann ganz schön weh tun. In meiner Vorstellung lag ich bereits gefesselt in einem dunklen Raum und die Jungs spielten den ganzen Tag nur 15 cm neben meinen Ohren. Die Realität war aber auch nicht viel besser. Es ist mir unerklärlich, wie all die Don Juans in den tollen Filmen auch nur eine Rose freiwillig zwischen die Zähne nehmen können. Nun gut, bei mir wars ein ganzer Strauss. Natürlich waren es Rosen der besten Qualität. Immerhin hat der Strauss 200 Franken gekostet.

Ich bin mittlerweile bei einem blauen Auge, zwei Blutergüssen an den Beinen, Bauchschmerzen, Hunger, Durst und einer Kontobelastung von 650 Franken angekommen.

Aufgeben? Ja. Denn ich hatte, da es Ende Monat war, meine Kontolimite erreicht und hätte weitere Fehltritte definitiv nicht mehr mit Geld lösen können. Und ganz zu Brei schlagen lassen wollte ich mich doch nicht, nur um zu testen, wie das so ist, wenn man rückwärts durch die Welt geht. Abgesehen davon, wärs mir sowieso zu teuer geworden.

Frischen Mutes aber immer noch mit Poncho und farbigen Touristenartikel und nun wieder vorwärts machte ich mich auf den Weg in den Club.

Nach nur gerade 2 Minuten wurde ich angehalten.

- Verkaufslizenz?

- Häh?

- Für die Sachen hier, die sie ja wohl offensichtlich verkaufen wollen. Scheisse! Was will dieser Bulle? Ups, offensichtlich habe ich das laut gesagt.

- Ich will das nicht verkaufen. - Was sollten sie sonst damit wollen?

- Ich habe die Sachen gekauft. Für mich.

- Sicher doch. Was wollen sie denn mit dem ganzen Schrott?

- Hey das hat immerhin 450 Franken gekosten und ausserdem kann ich damit machen was ichwill.

- Nur immer schön anständig bleiben. Ich glaube ihnen kein Wort. Sie haben das sicher nicht einfach so gekauft. - Das ist in der Tat war. Aber wenn ich ihnen die wahre Geschichte erzähle, glauben sie mir sicherlich auch nicht. Damit hatte ich nun wirklich recht. Das erste Erfolgserlebnis des Tages. Er glaubte mir wirklich nicht. Er wollte, dass ich 250 Franken bezahle. Bar. Mit Bearbeitungsgebühr 350 Franken.

Mir wurde fast ein bisschen schwindlig. Ich habe aber gerade im rechten Moment noch was Gutes rausgefunden.

Das Gute an der Polizie ist, dass die auch Rechnungen stellen.

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