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09.08.2006

nun sitz ich hier und brüte vor mich hinversuch sie zu verscheuchen, diese dunklen gedankensie machen alles nicht besser, haben letztlich keinen sinnmeine ruhe beginnt zu zerbrösseln, meine ausgeglichenheit zu wankenvielleicht wollte sie genau das er... [mehr]
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lesenswert...

22.07.2006 um 20:11

Die Langsamkeit von Milan Kundera... nicht wirklich zusammenfassbar, dafür spannend und ziemlich witzig... hier ein paar Auszüge:

(aus dem 1. Kapitel) "...Die Geschwindigkeit ist die Form der Ekstase, mit der die technische Revolution den Menschne beschenkt hat. Im Gegensatz zum Motorradfahrer ist der Läufer stets in seinem Körper anwesend, unaufhörlich gezwungen, an seine Blasen, seine Atemlosikgkeit zu denken; beim Laufen spürt er sein Gewicht, sein Alter, mehr denn je ister sich seiner selbst uns seiner Lebenszeit bewusst. Alles wird anders, wenn der Mensch die Macht der Geschwindigkeit auf eine Maschine überträgt: von dem Moment an ist sein Körper aus dem Spiel, und er gibt sich einer Geschwindigkeit hin, die unkörperlich, immatriell ist, reine Geschwindigkeit, Geschwindigkeit an sich, Geschwindigkeitsekstase.Eine seltsame Allianz: die kalte Unpersönlichkeit der Technik und die Flammen der Ekstase..."

(aus dem 1. Kapitel) "...Weshalt ist das Vergnügen an der Langsamkeit verschwunden`? Ach, wo sind sie, die Flaneure von einst? Wo sind sie, die faulen Burschen der Volkslieder, diese Vagabunden, die gemächlich von einer Mühle zur andern zogen und unter freiem Himmel schliefen? ..."

(aus dem 5. Kapitel) "... Das Konzept des Tänzers ist nur einem kleinen Kreis von Pontevins Freunden bekannt. Es ist seine grosse Erfindung, und man mag bedauern, dass er sie nie in einem Buch dargelegt oder als Thema internationaler Symposien vorgeschlagen hat. Er schert sich jedoch keinen Deut um öffentliches Ansehen. Dafür hören ihm seineFreunde mit um so grösserer, amüsierter Aufmerksamkeit zu. (Kapitel 6) Pontevin zufolge sind heute alle Politiker auch ein wenig Tänzer, und alle Tänzer mischen in der Politik mit, was uns jedoch nicht dazu verleiten sollte, beide zu verwechseln... "

(aus dem 25. Kapitel) "... Dann stehen sie auf und setzen ihren Spaziergang fort. Gross tritt der Mond hinter dem Laubwerk hervor. Vincent betrachtet Julie und ist plötzlich betört: das weisse Licht hat der jungen Frau eine feenhafte Schönheit verliehen, eine neue Schönheit, die ihn überrascht, eine neue Schönheit, die er zuerst an ihr nichtgesehen hatte, zart, zerbrechlich, keusch, unnahbar. Und plötzlich, er weiss überhaupt nicht, wie es gekommen ist, stellt er sich das Loch in ihrem Hintern vor. Plötzlich unvermutet ist dieses Bild da, und er wird sich nicht mehr davon lösen können..."

(aus dem 29. Kapitel) "... Eine schwierige Situation, wenn man nur von dem einen reden kann und zugleich unfähig ist, darüber zu sprechen: das unausgesprochene Loch im Hintern bleibt in Vincents Mund stecken wie ein Knebel, der ihn zum Verstummen bringt. Er blickt zum Himmel empor, als suche er dort nach Hilfe. Und der Himmel erhört ihn: erschickt ihm eine poetische Inspiration; Vincent ruft: "Schau!" und macht eine Geste in Richtung des Mondes. "Er ist wie ein Arschloch am Himmel!" Er wendet den Blick zu Julie. Durchsichtig und zart, sagt sie lächelnd: "Ja", denn sie ist schon seit einer Stunde bereit, jegliche von ihm stammende Äusserung zu bewundern..."

usw.

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